Roden mit Pferden: Naturnahe Rodung von Traubenkirschen

In Emmerich, im Helenenbusch haben wir die Aufgabe, Traubenkirschen zu roden.
Im Helenenbusch wird schon lange eine naturnahe Waldwirtschaft betrieben, vor vielen Jahren waren dort schon einmal Pferde zur Rodung der Traubenkirschen im Einsatz. Damals machte es ein alter Herr mit seinem „Dicken“, doch dieser Herr arbeitet nun schon lange nicht mehr.
Die Traubenkirschen nahmen nun in den letzten Jahren wieder Überhand.

Die amerikanische spätblühende Traubenkirsche ist hier ursprünglich nicht heimisch und verdrängt viele unserer hiesigen Baumarten. Die einzige sinnvolle Art sie einzudämmen ist die Rodung mitsamt Wurzel, da abgeholzte oder abgebrochene Traubenkirschen aus den Wurzelstöcken wieder austreiben.
Diese Arbeit ist umso bodenschonender und ökologisch sinnvoll, wenn sie mit dem PFERD ausgeführt wird.
Bevor unsere Pferde zum Einsatz kommen, steht beim Roden von Traubenkirschen erst einmal etwas Handarbeit an:
Die kleinen Kirschen werden von uns per Hand ausgezogen, die größeren für den späteren Pferdeeinsatz markiert. Zum Einen, weil man mit dem Pferd im engen Bestand zielgerichteter arbeiten kann, zum Andereren, weil die Rodungsarbeiten somit jahreszeitlich unabhängig sind: Traubenkirschen ohne Blätter lassen sich nur sehr schwer von anderen Baumarten unterscheiden.

Wir sind also erst einmal durch den 12,5 ha großen  Bestand gegangen, haben unzählige Traubenkirschen ausgezogen und die, die wir nicht schafften markiert für Peter und Sepp.
Als wir dann mit der eigentlichen Rodung per Pferd anfingen, haben wir bevorzugt den Sepp mitgenommen, der ja noch viel lernen mußte, unser Azubi. Mittlerweile ist er so gut, daß größtenteils auf die Zügel verzichtet werden kann. Er hört auf Zuruf, ist geduldig beim Anhängen, oder wenn wir die ausgezogenen Kirschen wegräumen. Er ist ein toller Arbeitspartner geworden.

Teilweise waren im Helenbusch dicke Nester, in denen ausschließlich Traubenkirschen standen. An diesen Flecken verändert sich das Gesicht des Waldes deutlich, nachdem man dort mit dem Roden durch ist. Wo vorher dunkles Dickicht herrschte, ist dann lichter, sonnendurchfluteter Wald. Spaßeshalber haben wir mal beim Roden mitgezählt. Wir sind auf durchschnittlich 40 Kirschen (sowohl per Hand gezogen, als auch mit dem Pferd) in einer Viertelstunde gekommen. Jede Menge Kirschen für den ganzen Auftrag – ca 90 Stunden haben wir bis jetzt dort gearbeitet.

 
 

 

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